Die roboterassistierte Chirurgie ist eine Weiterentwicklung der minimal-invasiven „Schlüssellochchirurgie“, die seit Vorstellung des ersten da Vinci Roboters der Firma Intuitive Surgical 1998 vor allem in der Urologie zunehmend Einzug hält.

Roboterassistierte Verfahren im Einsatz

Insbesondere für die radikale Prostata-, Blasen- wie auch Nierentumorentfernung gilt das roboterassistierte Verfahren leitliniengerecht als eine Standardoption. Seit 2010 wird an der Universitätsklinik Essen vor allem in der Gynäkologie, Thoraxchirurgie und Urologie mit robotischer Unterstützung operiert.

Seit 2015 verfügen wir mit dem da Vinci XI System mit Dualkonsole und Simulator über eines der modernsten Systeme zur Durchführung roboterassistierter Eingriffe. Dies sichert eine Reihe von Vorteilen:

OP-Verfahren Da Vinci Chirurgie

Häufig wird das Da Vinci Verfahren für folgende Operationen eingesetzt:

Prostata

Blase

Niere

Harnleiter

Prinzipiell ist eine Vielzahl von Schnittoperationen auch roboterassistiert möglich. Es handelt sich jedoch immer um Einzelfallentscheidungen, da jeder Patient unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt. Gerne klären wir mit Ihnen, welches Operationsverfahren für Ihre Erkrankung das Beste ist.

Für ein ausführliches Beratungsgespräch stehen wir Ihnen in unserer Sprechstunde zur Verfügung. Bitte bringen Sie hierfür sämtliche Vorbefunde und ggf. Bildmaterial mit.

Eine Terminvereinbarung ist unter 0201 723 3216 möglich.

Der Da Vinci Xi Roboter

Das Herzstück jeder da Vinci Operation ist die Steuerungskonsole – hier sitzt der Operateur und plant genau die notwendigen Schritte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Jeweils drei Finger beider Hände befinden sich in den Mastergriffen des Systems und geben so die Bewegungen im Inneren des Patienten vor. Durch die Armauflage ist entspanntes und ergonomisches Arbeiten möglich, ein eventuelles Zittern der Hände wird durch das System ausgefiltert.

Das vierarmige System ist so ausgerichtet, dass an jedem Arm ein Instrument oder eine Kamera positioniert werden kann. Die Instrumente werden über Einführhülsen durch die Bauchdecke in den Körper eingebracht und mit der Patientenkonsole verbunden.

Die Arme bewegen sich niemals allein. Die Position kann entweder vom Assistenten, der sich immer an der Seite des Patienten befindet und den Konsolenchirurgen unterstützt, oder vom Operateur über die Steuerungskonsole verändert werden. Es handelt sich daher nicht um einen Roboter wie in der Autoindustrie, der den Menschen ersetzen kann, sondern um einen Telemanipulator, der die vorgegebenen Bewegungen des Operateurs mit maximaler Präzision im Körper umsetzt.

Voraussetzung für diese Präzision sind die sogenannten Endowrist Instrumente, die sich um 540° drehen können und über bis zu sieben Freiheitsgrade verfügen. Damit kann das Herauslösen kleinster Strukturen, Durchtrennen, Nähen und Veröden von Blutgefäßen zitterfrei und mit geringstem Risiko für den Patienten bewerkstelligt werden.

Durch das Zusammenbringen zweier Optiken in einer Kamera gelingt ein 3D-Bild. Der Operateur ist somit nicht mehr länger auf die Sicht in zwei Dimensionen beschränkt, wie das bei der konventionellen Schlüssellochtechnik der Fall war, sondern hat nun wie in modernen 3D-Kinos eine Orientierung in allen Dimensionen.

Die Kamera wird ebenfalls über die Steuerungskonsole geführt, so kann der Operateur festlegen, welche Strukturen er sehen möchte. Für feine Arbeiten zum Beispiel an Nerven und Gefäßen ist eine bis zu 12fache Vergrößerung möglich. Zudem kann die Operation durch das Einspielen von Ultraschallbildern und Umschalten auf unterschiedliche Belichtungen oder die Zuhilfenahme von Fluoreszenzfarbstoffen unterstützt werden.